Normteile und ihre Bedeutung für die Industrie

Genormte Teile sind Bauteile, die nach einem bestimmten Standard hergestellt werden. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil der modernen Industrie, da sie eine Reihe von Vorteilen bieten. Dieser Artikel erläutert, was genormte Teile sind, und erklärt die Vorteile und Nachteile, die sie mit sich bringen.

Was sind genormte Teile?

Genormte Teile sind Bauteile, die nach einem spezifischen Standard hergestellt werden. Wird dieser Standard von einer Normungsorganisation erstellt und findet in einem definierten Normbereich Anwendung, spricht man von Normteilen. Normteile haben eine genau definierte (genormte) und konstante Form, Größe und Passform, die sich im Laufe der Zeit nicht ändert.

Wird ein Teil in einer genau definierten Form massenhaft produziert, welches in Form und Funktion praktisch gleich, aber nicht von einer Norm erfasst ist, dann nennt man dieses Teil Normalie.

Normalien und Normteile werden verwendet, um kostengünstig und leicht instandsetzbare Maschinen und Anlagen zu bauen. Je höher der Anteil der verwendeten Normteile in einer für eine bestimmte Anwendung bestimmten Maschine ist, desto einfacher ist es diese genau definierten Teile für die Konstruktion zu nutzen, zu beziehen und diese später durch baugleiche Teile ersetzen zu können.

Maschinen, welche überwiegend aus Normteilen bestehen, haben meist die gleichen Eigenschaften wie Maschinen die nicht mit genormten Einzelteilen hergestellt wurden. Durch die vereinfachte Ersatzteilbeschaffung sind sie aber häufig schneller und einfacher instand zu setzen und zu warten.

Vorteile von genormten Teilen

Genormte Teile bieten eine Reihe von Vorteilen für die Industrie.

Kosteneinsparungen: Da genormte Teile in großen Mengen hergestellt werden, können die Kosten pro Teil gesenkt werden. Dies ermöglicht es Unternehmen, Kosten zu sparen und Gewinne zu erzielen.

Zeitersparnis: Genormte Teile können schnell und einfach bezogen werden, was die Herstellungszeiten verkürzt. Die Wartungszeiten werden verringert, da die Teile einheitlich sind und leicht ersetzt werden können.

Verbesserte Ergonomie: Genormte Teile ermöglichen es, Maschinen zu bauen, die ergonomisch sind und ein einfaches Bedienen und Warten ermöglichen.

Erhöhte Sicherheit: Da genormte Teile vereinheitlicht, und somit leicht zu ersetzen sind, erhöhen sie die Sicherheit der Maschinen.

Festigkeit von Schrauben, Verschlussschrauben und Passstiften

Festigkeit ist ein entscheidendes Kriterium für die Auswahl der richtigen Schrauben, Verschlussschrauben und Passstifte. Obwohl es viele unterschiedliche Arten von Befestigungselementen gibt, ist die Festigkeit ein wichtiger Faktor, den man berücksichtigen muss. Auch hier spielen Normen wieder eine große Rolle da sie die Eigenschaften der jeweiligen Normteile genau definiert.

Die Festigkeit von Schrauben, Verschlussschrauben und Passstiften hängt von vielen Faktoren ab, wie der Art des Materials, der Art der Schraube und deren Größe. Durch genormte Stahlsorten und Festigkeitsklassen sowie normierte geometrische Formen, Größen und Abmessungen stellen die Normierungen einen unverzichtbaren Grundbaustein für die sichere und einsatzspezifisch korrekte Auswahl von Verbindungselementen dar.

Um sicherzustellen, dass man die richtige Schraube, Verschlussschraube oder Passstift für ein bestimmtes Projekt auswählt, ist es daher wichtig, die verschiedenen Arten von Schrauben zu verstehen und zu wissen, welche Art von Festigkeit benötigt wird. Die Verwendung von Normteilen erleichtert die Auswahl und Kombination dieser Verbindungselemente da die Teile und deren Zusammenspiel genau aufeinander abgestimmt sind.  

Dieser Artikel gibt einen kleinen Einblick über einige typische Normteile wie Sechskantschrauben, Sicherungsringe, Splinte, Federstecker  und Passfedern.

Gewindestifte mit Innensechskant und Flachprofil

Gewindestifte mit Innensechskant und Flachprofil sind ein häufig verwendetes Element in vielen industriellen und handwerklichen Anwendungen. Sie sind eine vielseitige und kosteneffiziente Möglichkeit, mechanische Komponenten zu befestigen und einander zu verbinden. Je nach Ausführung unterliegen sie unterschiedlichen nationalen und internationalen Normen. Gewindestifte mit Innensechskant, mit Kegelstumpf werden zum Beispiel in DIN EN ISO 4026 genormt.

Gewindestifte

Sicherungsringe Typ C

Sicherungsringe sind ein unverzichtbares Sicherungselement, welches in vielen industriellen und mechanischen Anwendung findet. Einer der bekanntesten Typen von Sicherungsringen ist der Typ C, der durch seine praktische und einfache Verwendung häufig zum Einsatz kommt und im deutschen Normierungsraum in DIN 471 für Wellen und DIN 472 für Bohrungen genormt ist.

Der Sicherungsring Typ C ist eine Art von Sicherungsring, der je nach Ausführung in eine Nut einer Welle oder einer Bohrung eingebracht wird. Durch die Nut wird der Sicherungsring an der Position gehalten und kann so die zu sichernde Komponente gegen Verschieben sichern.

Sicherungsringe Typ C werden meist aus Stahl oder Edelstahl hergestellt. Ihre spezielle Form sorgt dafür, das die Sicherungsringe möglichst gleichmäßig an der Wellen- oder Bohrungsnut anliegen. Kleine Bohrungen am Ende ermöglichen eine einfache Handhabung und Montage mit einer Zange für Sicherungsringe.

Sicherungsringe Typ C

Der Sicherungsring Typ C ist eine sehr nützliche Komponente, die in vielen industriellen und mechanischen Anwendungen eingesetzt werden kann. Er ist leicht zu installieren und kann ohne Beschädingungen zu verursachen wieder entfernt werden. Er ist sehr langlebig und kann bei richtiger Verwendung eine lange Lebensdauer erreichen. Weitere Informationen finden Sie unter dem Blog Sicherungsringe Typ C.

Sechskantschrauben und Sechskantmuttern

Sechskantschrauben und Sechskantmuttern sind ein grundlegendes Element der Befestigungstechnik und eine bewährte Lösung für eine Vielzahl von Anwendungen. Unter der klassischen Sechskantschraube wird eine Schraube mit der Schraubenkopfform eines Außensechskant verstanden. Häufig werden diese Schrauben auch Maschinenschrauben genannt.

Je nach Ausführung und Normierungsraum werden Sie nach unterschiedlichen Normen gefertigt. Internationale Normen wie z. Bsp. Die DIN EN ISO 4017,  für Sechskantschrauben mit Gewinde bis zum Kopf und metrischem Regelgewinde stellen eine internationale Kompatibilität sicher. Die im Beispiel genannte Schraube ist ebenfalls noch unter DIN 933 als nationale Norm genormt, welche zwar offiziell zurückgezogen wurde, jedoch noch sehr geläufig ist.

Sechskantschrauben sind eine hervorragende Wahl, wenn es darum geht, Materialien wieder lösbar zu verbinden. Sie sind in vielen verschiedenen Größen und Materialien erhältlich, weshalb sie ein breites Anwendungsfeld bieten. Es gibt verschiedene Arten von Sechskantschrauben, die je nach Ihren Anforderungen ausgewählt werden können. Einige der häufigsten Arten sind Sechskantschrauben mit Vollgewinde, Sechskantschrauben mit Teilgewinde und Sechskantschrauben mit Flansch. Jede dieser Arten hat ihre eigenen spezifischen Merkmale und Vorteile, die Sie bei der Auswahl der richtigen Schraube berücksichtigen sollten.

Sechskantmuttern werden normalerweise an Schrauben, Bolzen oder anderen Verbindungselementen angebracht, um ein stabiles und sicheres Verbindungssystem zu schaffen. Sie sind ebenfalls abhängig vom jeweiligen Normierungsraum genormt und können, wie Schrauben auch, in verschiedenen Größen und Materialien bezogen werden. Sechskantmuttern sind einfach zu installieren und bieten in Verbindung mit dem dazu passenden Gewinde eine starke und zuverlässige Verbindung.

Um die richtige Sechskantschraube und/oder Sechskantmutter für Ihr Projekt auszuwählen, müssen Sie zunächst einige grundlegende Faktoren berücksichtigen.

  • Sollen 2 oder mehrere Teile verbunden werden?
  • Soll verspannt oder mit einem der Teile verschraubt werden?
  • Welche Materialien sollen verbunden werden?
  • Welche Umgebungsbedingungen liegen vor? (Wetter- bzw. Chemikalienbeständigkeit, Vibrationen usw.)
  • Welche Stärke und welche Festigkeit hat das Material mit Innengewinde?
  • Welches Material der Schraube/Mutter ist geeignet?
  • Welche Kräfte muss die Verbindung aufnehmen?
  • Welcher Durchmesser der Schraube wird benötigt, um die geforderte Festigkeit zu erreichen?
  • Welcher Gewindetyp soll verwendet werden?
  • Welche Länge benötigt die Schraube um alle zu verbindenden Teile zuzüglich ggf. Unterlegscheiben und die zur Verfügung stehende Innengewindelänge (oder Mutter) auszunutzen.
  • Welches Anzugsmoment wird benötigt, um einen dauerhaft festen Sitz zu gewährleisten?

Splinte und Federstecker

Splinte sind ein weiteres sehr wichtiges Element der mechanischen Konstruktion. Sie sind ein sehr flexibles Verbindungselement, das sich durch Biegen an die Konturen der Komponenten anpassen kann. Neben anderen nationalen Normen sind Splinte unter DIN EN ISO 1234 genormt.

Sie werden häufig verwendet, um Achsbolzen gegen Herausrutschen aus Ihrer Lagerung zu sichern. Auch als Verdrehsicherung von Muttern finden sie häufig Anwendung.

Splint nach DIN EN ISO 1234

Genau wie Splinte sind auch Federstecker als Normteile erhältlich. Sie sind im deutschen Normierungsraum in DIN 11024 genormt, sind aber in abgewandelten Formen auch als Normalien verfügbar.

Federstecker nach DIN 11024

Federstifte und Sicherungsringe Typ E

Der Federtsifte und der Sicherungsringe Typ E sind ebenfalls wichtige Komponente und finden Anwendung in vielen Industrieanwendungen.

Federstifte, auch Spannstifte genannt, sind je nach Ausführung zum Beispiel in der DIN EN ISO 8752 genormt. In dieser Norm werden Spannstifte, geschlitzt in schwerer Ausführung behandelt.

Spannstift nach DIN EN ISO 8752

Sie werden häufig verwendet, um sicherzustellen, dass Teile oder Komponenten an Ort und Stelle bleiben. Um sicherzustellen, dass Ihre Anwendungen sicher und zuverlässig sind, ist es wichtig, dass Sie die korrekten Federstifte verwenden. Weitere Informationen erhalten Sie unter unserem Blog Stiftverbindung - Bauteile mit Zylinderstiften verbinden.

Sicherungsringe Typ E, auch als Sicherungsscheiben für wellen bekannt, sind sehr einfach zu installieren und werden vor allem für die Sicherung von Bauteilen auf kleineren Wellen-, Achsen- und Bolzendurchmessern verwendet. Sie erfordern keine speziellen Werkzeuge oder Fertigkeiten, um sie zu installieren. Jedoch wird für Ihren Einsatz eine Nut auf der Welle, der Achse oder dem Bolzen benötigt. Auch sie sind als Normalien und als Normteile nach der nationalen Norm DIN 6799 verfügbar.

Federstifte und Sicherungsringe Typ E sind eine preiswerte und effektive Möglichkeit sicherzustellen, dass Komponenten an Ort und Stelle bleiben.

Passfedern, Scheibenfedern und Nasenkeile

Passfedern sind häufig eingesetzte Normteile und werden hauptsächlich verwendet, um dauerhaft sichere und zuverlässige Welle- Naben Verbindungen zu realisieren. Je nach Bauform werden sie in unterschiedlichen Normen behandelt. So definiert die DIN 6885 die Abmessungen, Toleranzen und Materialien für Passfedern und die DIN 6888 die Maße und Anwendung von Scheibenfedern für den deutschen Normierungsraum.

Passfeder nach DIN 6887

Die im deutschen Normierungsraum geltenden Anforderungen an Nasenkeile werden in der DIN 6887 festgelegt. Je nach Land, Normierungsraum und Branche können jeweils unterschiedliche Normen gelten.

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