Form und Lagetoleranzen nach ISO 1101 und japanische Norm JIS B 0001: Die wichtigsten Infos

Die DIN ISO 1101 und die JIS B 0001 sind Normen, die es den Konstrukteuren ermöglichen, die Passgenauigkeit von Bauteilen zu gewährleisten. Diese Normen sind Teil der Geometrischen Produktspezifikation (GPS, englisch Geometrical Product Specification).

Was sind Form- und Lagetoleranzen?

Form- und Lagetoleranzen sind technische Spezifikationen, die eine einheitliche Handhabung von Abmessungen und Toleranzen in der Fertigung gewährleisten. Sie werden vor allem bei der Herstellung von Bauteilen und Komponenten verwendet, um die Passgenauigkeit der Teile zu gewährleisten.

Es gibt verschiedene Eigenschaften, die die Passgenauigkeit von Bauteilen und Komponenten beeinflussen, wie z. B.:

  • die Oberflächenqualität
  • die Größe
  • die Dicke
  • die Position und die Kontur

In den DIN ISO 1101 Form- und Lagetoleranzen werden zwei unterschiedliche Arten von Toleranzen unterschieden: die Fehlertoleranz und die Positionstoleranz. Zusammen stellen diese zwei Toleranzen die wichtigsten Faktoren dar, um die Passgenauigkeit der Bauteile zu gewährleisten.

  • Die Fehlertoleranz gibt an, wie groß die Abweichungen in den Abmessungen und Form der Bauteile sein dürfen.
  • Die Positionstoleranz gibt an, wie groß die Abweichungen der Position der Bauteile sein dürfen.

Wie werden Form- und Lagetoleranzen angewendet?

Bei der Auslegung der Form- und Lagetoleranzen ist es wichtig, dass die Fertigungsprozesse, die Materialien und die Umgebungsbedingungen berücksichtigt werden. Die Abmessungen müssen so gewählt werden, dass sie der Fertigungstechnik entsprechen und das erwünschte Passergebnis erzielt werden kann. Dazu muss der Anwender die Anforderungen der jeweiligen Komponente und den Fertigungsprozess kennen.

Auch die Wahl des richtigen Werkstoffes ist wichtig, um eine zuverlässige Passgenauigkeit zu gewährleisten. Die Wahl des Werkstoffs hängt von den technischen Anforderungen und der Umgebung ab, in der die Komponente verwendet wird.

Welche Symbole werden in der technischen Zeichnung nach ISO 1101 verwendet?

Symbole für Form

Symbole und ihre Definition
Bezeichnung Symbol Definition
Geradheit Geradheit Für Flächen: Die tolerierte Linie muss in jeder Ebene zwischen zwei parallelen Geraden mit Abstand t liegen.
Hinweis Die Geradheit auf Flächen wird in Richtung der Linie in der angegebenen Ansicht gemessen. Flächen können in X-Achse gerade sein obwohl sie entlang der Y-Achse gekrümmt sind.
Für Achsen: Die tolerierte Achse muss in einem Zylinder (⌀ = t) liegen.
Ebenheit Ebenheit Die tolerierte Fläche muss zwischen zwei parallelen Ebenen (Abstand t) liegen.
Rundheit Rundheit Die tolerierte Umfangslinie muss in allen Schnittebenen senkrecht zur Mittelachse zwischen zwei konzentrischen Kreisen (Δr = t) liegen.
Zylindrizität Zylindrizität Die tolerierte Mantelfläche muss zwischen zwei koaxialen Zylindern (Δr = t) liegen.
Profil einer Linie Profil einer Linie Das tolerierte Profil muss in jeder Ebene zwischen zwei äquidistanten Hülllinien liegen, deren Abstand von Kreisen (⌀ = t) definiert wird.
Profile einer Fläche Profile einer Fläche Die tolerierte Fläche muss zwischen zwei äquidistanten Hüllflächen liegen, deren Abstand durch Kugeln (⌀ = t) definiert wird.
Hinweis Der Mittelpunkt von Kreis oder Kugel liegt auf der idealen Linie bzw. Fläche.

Symbole für Richtung

Symbole und ihre Definition
Bezeichnung Symbol Definition
Parallelität Parallelität Für Flächen: Die tolerierte Fläche muss zwischen zwei Ebenen (Abstand t), welche parallel zum Bezug sind, liegen.
Für Achsen: Die tolerierte Achse muss in einem Zylinder (⌀ = t), dessen Achse parallel zum Bezug ist, liegen.
Rechtwinkligkeit Rechtwinkligkeit Für Flächen: Die tolerierte Fläche muss zwischen zwei Ebenen (Abstand t), welche senkrecht zum Bezug sind, liegen.
Für Achsen: Die tolerierte Zylinderachse muss in einem zur Bezugsfläche senkrechten Zylinder (⌀ = t) liegen.
Winkligkeit Winkligkeit Für Flächen: Die tolerierte Fläche muss zwischen zwei Ebenen (Abstand t), welche im angegebenen Winkel zum Bezug geneigt sind, liegen.
Für Achsen: Die tolerierte Achse muss zwischen zwei parallelen Ebenen (Abstand t), welche im angegebenen Winkel zum Bezug geneigt sind, liegen.

Symbole für Ort

Symbole und ihre Definition
Bezeichnung Symbol Definition
Position Position Der Bohrungsmittelpunkt muss in einem Quadrat (a = t), dessen Mittelpunkt mit der theoretisch genauen Position der Bohrung übereinstimmt, liegen.
Quadrat nach theoretisch genauer Bemaßung ausgerichtet mit ⌀-Zeichen: Der Bohrungsmittelpunkt muss in einem Kreis (⌀ = t), dessen Mittelpunkt mit der theoretisch genauen Position der Bohrung übereinstimmt, liegen.
⌀-Zeichen vor dem Toleranzwert (siehe Toleranzrahmen (Bild))
Ebenfalls kann die Position von Flächen definiert werden.
Konzentrizität Konzentrizität Der Mittelpunkt des tolerierten Kreises muss in einem Kreis (⌀ = t), dessen Mittelpunkt konzentrisch zum Bezug ist, liegen.
Die Achse der tolerierten Fläche muss in einem Zylinder (⌀ = t), dessen Mittelachse koaxial zum Bezug ist, liegen.
Hinweis Die Koaxialität ist bei zu kurzer Länge eines zylindrischen Körpers teils nicht messbar.
Symmetrie Symmetrie Die tolerierte Mittelebene muss zwischen zwei parallelen Ebenen (Abstand t), welche symmetrisch zum Bezug sind, liegen.

Symbole für Lauf

Symbole und ihre Definition
Bezeichnung Symbol Definition
Rundlauf (radial) Rundlauf Bei einer Umdrehung um die Bezugsachse darf die Rundlaufabweichung t nicht überschreiten.
Planlauf (axial) Bei einer Umdrehung um die Bezugsachse darf die Planlaufabweichung t nicht überschreiten.
Gesamtrundlauf (radial) Gesamtrundlauf Bei mehrfacher Umdrehung um die Bezugsachse und gleichzeitiger axialer Verschiebung darf die Rundlaufabweichung t nicht überschreiten.
Gesamtplanlauf (axial) Bei mehrfacher Umdrehung um die Bezugsachse und gleichzeitiger radialer Verschiebung darf die Planlaufabweichung t nicht überschreiten.

Welchen Einfluss haben Allgemeintoleranzen und DIN ISO 2768-1?

Die Allgemeintoleranzen nach DIN ISO 2768-1 sind ein wichtiger Faktor für die perfekte Passgenauigkeit von Komponenten. Sie definieren die zulässigen Abweichungen in Form, Größe, Lage und Orientierung von Komponenten in einem Fertigungsprozess.

Diese Toleranzen können verwendet werden, um die Passgenauigkeit der Komponenten sicherzustellen, ohne dass zusätzliche Messungen erforderlich sind.

Als japanischer Hersteller fertigt MISUMI seine Produkte nach JIS B0401, die deckungsgleich mit der DIN ISO 2768-1 ist.

Hier erfahren Sie mehr über Allgemeintoleranzen.

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